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Rechenzentrum der Zukunft: Spannende Zahlen und Fakten rund um das Zuhause der Open Telekom Cloud

von Redaktion
Rechenzentrum der Telekom in Biere
Das Rechenzentrum in Biere ist der größte Standort der Open Telekom Cloud.

In diesem Artikel lesen Sie,

  • wie viele Rechenzentren T-Systems betreibt,
  • welche Maßnahmen für Resilienz und Nachhaltigkeit sorgen
  • und welche Trends für das Rechenzentrum der Zukunft wichtig werden.


Vor rund 10 Jahren legte T-Systems in Biere das Fundament für eines der leistungsfähigsten Rechenzentren Europas. Rund anderthalb Jahre später nahm der Standort den Betrieb auf. Etwa drei Jahre später fand die Open Telekom Cloud dort ihr Zuhause. Data-Center-Experte Johannes Krafczyk hat den Bau von Anfang an begleitet. Zum Jubiläum hat der Repräsentant der T-Systems im Bitkom spannende Zahlen und Fakten rund um den Standort Biere, Green IT sowie die Rechenzentren der Zukunft zusammengestellt.

32 und 1 Rechenzentrum

T-Systems setzt sowohl auf eigene Rechenzentren wie das in Biere als auch auf den Betrieb im Colocation-Modus. Heißt: Infrastruktur und Dienstleistungen stammen von T-Systems, das Rechenzentrum ist von einem anderen Betreiber angemietet. Beides hat Vorteile. Colocation punktet mit schneller Verfügbarkeit und Flexibilität. Im eigenen Rechenzentrum hat man dagegen erheblich mehr Gestaltungsspielraum – etwa hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Anlage. Insgesamt betreibt und nutzt T-Systems 33 Rechenzentren weltweit, 7 im Eigenbetrieb, 26 im Colocation-Modus. Das Rechenzentrum in Biere bietet heute 20 große IT-Räume mit Platz für 100.000 Servern und einer IT-Leistung von 18 Megawatt.

3 Fakten zum Thema Resilienz

100 Tage

Bevor das Rechenzentrum in Biere in Betrieb ging, gab es eine 100 Tage andauernde Last- und Komplextestphase. In diesem Zeitraum wurden alle erdenklichen Betriebs- und Belastungszustände, die Funktionalität und Resilienz der Anlage untersucht. Riesige Lastbänke stellen dabei voll ausgelastete IT-Räume dar und provozieren maximale Anforderungen an Stromversorgung und Klimatechnik. Um einen Komplettausfall zu simulieren, unterbrechen die Tester anschließend die Stromversorgung und überprüfen, ob der Betrieb über die Notstromaggregate reibungslos weiterläuft. Das Rechenzentrum in Biere kann in einem solchen Falle mindestens 110 Stunden autarken Betrieb leisten.

Tier III

Das Rechenzentrum in Biere erhielt im Sommer vergangenen Jahres die Tier-III-Zertifizierung des Uptime-Institutes. Sie bestätigt, dass die Pläne des Rechenzentrums so gestaltet sind, dass es den Anwendern eine hoch belastbare geschäftskritische Infrastruktur bietet. Und bescheinigt die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des Rechenzentrums.

0-Fehler-Strategie

Mit dem TÜV-geprüften Qualitätsprogramm Zero Outage sorgt T-Systems für maximale Ausfallsicherheit der gesamten IT-Infrastruktur – das wichtigste Merkmal für Angebote wie die Open Telekom Cloud. Modernste Sicherheitsanlagen auf dem gesamten Gelände schützen vor fremdem Zutritt, komplexe Verschlüsselungstechnologien vor unerlaubtem Zugriff. Alle Maßnahmen werden permanent getestet, um sicherzustellen, dass Rechenzentrum, Infrastruktur und Daten gegen Cyberattacken oder Szenarien wie Stromausfälle gewappnet sind. Dafür werden etwa Übertragungsstrecken und Kommunikationskanäle überprüft und geschaut, wie der Nachschub an Diesel für die Notstromaggregate in unterschiedlichen Szenarien sichergestellt wird.

PUE 1,28: Effizienter Energieeinsatz

Der PUE-Wert (Power-usage-effectiveness-Wert) in Biere liegt bei 1,28. Grundsätzlich gilt: Je näher der Wert bei 1 liegt, desto effizienter der Energieeinsatz. Die Methodik wurde ursprünglich geschaffen, um in regelmäßigen Abständen überprüfen zu können, ob sich die Energieeffizienz in einem Rechenzentrum verbessert oder verschlechtert. Um Rechenzentren untereinander zu vergleichen, eignet sie sich nur bedingt, denn es gibt wichtige Aspekte, die zwar die Nachhaltigkeit beeinflussen, jedoch nicht in die Bewertung einfließen. So bleiben etwa die von Kunden geforderte Hochverfügbarkeit und klimatische Bedingungen des Standortes unberücksichtigt. Neben dem PUE-Wert spielen viele andere Faktoren eine Rolle, um die Nachhaltigkeit eines Rechenzentrums umfassend zu beurteilen – etwa der Wasserverbrauch oder der Anteil erneuerbarer Energien.

7 Maßnahmen fürs Klima

Die Möglichkeiten, die Energieeffizienz eines modernen Rechenzentrums noch weiter zu verbessern, sind vielfältig. Was wir tun um nachhaltiger zu werden:

  • Die Anordnung der Server optimieren und die Betriebsführung intelligenter gestalten.
  • An der Klimatechnik arbeiten: Wir testen, wie und wo es möglich ist, die Server weniger stark zu kühlen – immer im Einklang mit den Vorgaben der Hersteller.
  • Wasserkühlung, einen sogenannten Sidecooler, nutzen, wenn es möglich ist. Etwa für die IT-Räume der Open Telekom Cloud im Schwestern-Rechenzentrum in Magdeburg.
  • Abwärme für den eigenen Campus oder externe Abnehmer nutzen.
  • Kooperationen mit Wind- und Photovoltaikparks in unmittelbarer Campusnähe prüfen und vorbereiten.
  • Den Stromverbrauch für den Nicht-IT-Bereich reduzieren.
  • Hersteller beziehungsweise Lieferanten von IT-Hardware nach Nachhaltigkeitskriterien auswählen.

 

2 Prioritäten, ein Zielkonflikt

Twin-Core-Technologie und Notstromversorgung sorgen für Ausfallsicherheit in Rechenzentren, Klimatisierung verhindert, dass die Server überhitzen, und unterstützt einen störungsfreien Betrieb. Dies sind notwendige Maßnahmen, die jedoch einen hohen Energieaufwand erfordern und die Klimabilanz der Anlage sowie den PUE-Wert negativ beeinflussen. Allerdings sind diese Vorkehrungen erforderlich, um Sicherheit und Verfügbarkeit der geschäftskritischen Daten und Dienste der Cloud-Nutzer zu gewährleisten. Ausfälle und Störungszeiten kosten Unternehmen viel Zeit, Geld und die Zufriedenheit der Kunden. Noch weitreichendere Folgen würden für Betreiber kritischer Infrastruktur – folglich auch für die Gesellschaft – eintreten. Diesen Zielkonflikt zwischen Ausfallsicherheit und Nachhaltigkeit möglichst gut zu balancieren, damit beschäftigen wir uns heute, aber auch noch weiter in der Zukunft.

3 Trends für das Rechenzentrum der Zukunft

  • Der Bedarf an Computing-Ressourcen wächst. Der Bedarf an Rechenzentrumsfläche wird jedoch langsamer steigen. Denn die Geräte werden immer kleiner und leistungsfähiger. So können sie einen immer höheren Compute-Output erbringen.  
  • Demetropolisierung: Für neue Rechenzentrumsstandorte wird nicht mehr das Umfeld von Ballungsgebieten gewählt. Viel wichtiger wird es sein, dass Anlagen für erneuerbare Energien wie Wind- oder Photovoltaikparks oder Abnehmer für die Abwärme in der Umgebung sind und zum Beispiel Energiespeicher für Wasserstoff oder Batterien auf dem Campus verbaut werden können.
  • Die Nutzungsszenarien werden immer mehr im Bereich der Multi-Cloud-Umgebung liegen. Die souveräne Cloud wird für Unternehmen und Organisationen immer wichtiger werden.  

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