In diesem Artikel lesen Sie,
- welchen regulatorischen Anforderungen der BaFin die Creditreform unterlegen ist,
- wieso Datensouveränität für das Unternehmen essentiell ist
- und wie die Open Telekom Cloud dabei unterstützt.
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Wer im Finanz-Umfeld eine Cloud einsetzt, muss als Auftraggeber auch Prüfungs- und Kontrollpflichten beim Cloud-Provider durchsetzen können. Creditreform und die Open Telekom Cloud haben mit dem Financial Addendum dafür die Weichen gestellt.
Die Creditreform mit Sitz in Neuss ist eine bekannte Größe im Markt: Sie ist Deutschlands führender Anbieter für Wirtschaftsinformationen, Marketingdaten und Lösungen zum Forderungsmanagement (Inkasso). Sie unterhält 161 Geschäftsstellen in Europa und betreut 162.000 Mitgliedsunternehmen weltweit.
Begonnen hat alles ganz klein in Mainz im Jahr 1879. Damals taten sich 25 Kleinunternehmen und Händler zusammen und gründeten einen Verein, um sich vor säumigen Unternehmenskunden zu schützen. Geschäftspartner, die bei einem der Mitgliedsunternehmen in der Kreide standen, bekamen auch bei einem anderen Unternehmen des Verbunds keinen Kredit mehr – damit begründete der Verein ein typisches datenbasiertes Geschäftsmodell. Die Idee leuchtete vielen Gewerbetreibenden ein. Vereine nach dem Mainzer Muster entstanden auch in anderen Städten Deutschlands. Bereits 1883 entstand eine Dachorganisation der Vereine Creditreform, die ebenfalls als Verein organisiert war und bis heute besteht.
Im Laufe der Jahre erweiterte die Creditreform ihre Leistungen. Seit 1928 bietet sie auch Bonitätsprüfungen an. Die Angebote der Creditreform haben auch vor aktuellen regulatorischen Anforderungen immer noch große Bedeutung. So sind Unternehmen beispielsweise vor dem Hintergrund des Geldwäschegesetzes verpflichtet zu wissen, mit wem sie Geschäfte machen, um diese in Form einer Risikoanalyse gegenüber Aufsichtsbehörden nachzuweisen. Dafür bietet die Creditreform u.a. auch CrefoTrust an, eine Lösung für digitale Identitäten.
Heute verfügt die Creditreform über einen Schatz von über 88 Millionen Unternehmensdaten. „Wir legen großen Wert auf Datensicherheit oder um vielleicht ein moderneres Wort zu wählen: Datensouveränität. Unser Geschäftsmodell ist auf Daten aufgebaut. Diese Daten sowie deren Veredlung und Weiterverarbeitung sind die Kronjuwelen unseres Unternehmens“, erläutert Frank Vollmar, CTO und Geschäftsführer des Verband der Vereine Creditreform e.V.
Bislang hat die Creditreform diese kontinuierlich wachsenden Datenmengen in eigenen Rechenzentren gespeichert und verarbeitet, doch das Unternehmen erkannte die klaren Vorteile der Cloud: Skalierbarkeit, schnelle Bereitstellung von Ressourcen und nicht zuletzt auch der reduzierte Carbon Footprint. „Unsere Idee war es, Workloads in die Cloud zu verschieben, um mehr Flexibilität zu erreichen und Ressourcen effizienter zu nutzen.“ Erfahren Sie direkt im Video noch mehr über die Gründe und den Einsatz der Open Telekom Cloud:
Zu den Kunden der Creditreform zählen auch viele Banken. Wenn die Creditrefom für diese Leistungen erbringt, ist sie vertraglich als Dienstleister auch regulatorischen Anforderungen der BaFin unterworfen. „Wir suchten eine Möglichkeit, die Optionen der Cloud zu nutzen, aber gleichzeitig den geltenden Compliance-Anforderungen zu genügen: der DSGVO natürlich, aber ebenso den relevanten regulatorischen Anforderungen der Finanzbrache“, betont Torsten Krall, Technical Lead im Forderungsmanagement beim Verband der Vereine Creditreform e.V.
Ganz konkret verlangt die BaFin – jenseits der häufig kolportierten Datenresidenz in EU – dass die Bankenkunden im Zweifelsfall belegen müssen, dass sie ihre Prüfungs- und Kontrollpflichten gegenüber Dienstleistern durchsetzen können. Sie „vererben“ damit die Verpflichtung an die Creditreform – und diese wiederum an ihren Cloud-Provider. „Mit der Open Telekom Cloud haben wir einen Partner gefunden, der uns genau diese Rechte einräumt.“ Die beiden Partner vereinbarten dafür ein so genanntes Financial Addendum, in das auch die maßgeblichen Sub-Dienstleister der Open Telekom Cloud eingebunden sind – die alle zum Telekom-Konzern gehören.
Wir suchten eine Möglichkeit, die Optionen der Cloud zu nutzen, aber gleichzeitig den geltenden Compliance-Anforderungen zu genügen: der DSGVO natürlich, aber ebenso den relevanten regulatorischen Anforderungen der Finanzbranche.
– Torsten Krall, Technical Lead Forderungsmanagement, Verband der Vereine Creditreform e.V.
2023 begann die Creditreform erste Workloads in die Open Telekom Cloud zu verlagern. Die Hauptlast stammt von umfangreichen Datenbanken auf Basis von Microsoft SQL. „Auch hier kam uns die Open Telekom Cloud entgegen“, erinnert sich Krall, „denn die Anforderungen unserer Datenbanken ließen sich mit den Standard-Maschinen nicht bedienen. Das Team stellte uns dafür extra leistungsfähige Maschinen zur Verfügung.“ Die Creditreform betreibt für den Geschäftsbereich Forderungsmanagement mehrere große Datenbank-Cluster, von denen mittlerweile etwa die Hälfte in die Open Telekom Cloud migriert wurde.
In diesem Jahr (Mai 2024) stellte das Team die Geschäftsstellen von der alten Inkasso-Anwendung auf eine neue um. Dabei werden die Daten jeder einzelnen Geschäftsstelle aus der alten Datenbank extrahiert und in das neue Programm transformiert. Das ist sehr ressourcenaufwändig, skaliert aber horizontal sehr gut – perfekt für die Cloud. So kommen – je nach Geschäftsstelle – zwischen zwei und zwölf Nodes zum Einsatz. Letzten Endes werden durch den Einsatz der Cloud Wartezeiten und Wochenendarbeit vermieden.
Die Creditreform greift noch auf weitere Leistungen des Open Telekom Cloud Teams zurück. „Da die Verfügbarkeit unserer Services für uns eine hohe Bedeutung hat, haben wir uns entschlossen, auch ein Enterprise Agreement abzuschließen“, so Krall. Robert Uhl, der verantwortliche Customer Success Manager bei der Open Telekom Cloud, erläutert dazu: „Das Enterprise Agreement garantiert der Creditreform kürzeste Reaktionszeiten und die Erreichbarkeit eines persönlichen Ansprechpartners – rund um die Uhr.“ Zudem nutzte die Creditreform für eine spezifische komplexe SQL-Herausforderung die Managed Services des Open Telekom Cloud Teams.
Die Creditreform erweitert ihr Engagement auf der Open Telekom Cloud kontinuierlich. Nach den ersten Tests hat sie für produktive Workloads Reserved-Pakete gebucht, die deutliche Rabatte bringen. Pay-as-you-go-Ressourcen kommen vor allem in Test und Entwicklung zum Einsatz. „Wir können so ausprobieren, wie unsere Systeme z.B. auf mehr Nodes oder mehrere Availability Zones reagieren, wie sich andere VMs auswirken oder können neue Versionen von Kubernetes oder Datenbanken ausprobieren.“
„Wir schätzen die Möglichkeiten der Open Telekom Cloud. Der Adhoc-Zugriff auf eine Fülle standardisierter Dienste bringt uns enorme Geschwindigkeitsgewinne. Mehr aber noch schätzen wir die Menschen dahinter. Unsere Ansprechpartner agieren immer lösungs- und kundenorientiert und wir werden als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen“, fasst Vollmar zusammen.
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