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S3-Alternative aus Deutschland: Die Open Telekom Cloud

von Redaktion
S3-Alternative aus Deutschland: Die Open Telekom Cloud
S3-Alternative aus Deutschland: Die Open Telekom Cloud

Seit Amazon 2006 seinen „Simple Storage Service“ (S3) für Objekt-Datenspeicherung einführte, hat sich dieser zum Quasi-Industriestandard entwickelt. Über ihn können große Datenmengen in beliebigen Formaten in der Amazon-Cloud gespeichert, schnell gefunden und wieder aufgerufen werden. Typische Anwendungsbeispiele sind Big Data, IoT-Daten oder Bild- und Videospeicher. 

Doch in den letzten Jahren sind viele europäische Unternehmen dazu übergegangen, eine Alternative zum Marktführer Amazon S3 zu suchen. Während die EU die gesetzlichen Anforderungen zum Schutz von Daten deutlich verschärfte, weiteten umgekehrt die US-amerikanischen Gesetzgeber die Möglichkeiten ihrer Geheimdienste zum Zugriff auf Daten nicht-amerikanischer Kunden von US-Unternehmen deutlich aus.

Unsicherheiten beim Datenschutz

So fordert zum Beispiel der amerikanische Cloud-Act (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) von 2018, dass US-Anbieter für Kommunikations- oder Cloud-Lösungen die Daten ihrer Kunden auf Anforderung amerikanischer Behörden wie dem FBI oder der NSA offenlegen müssen, selbst wenn sich der Speicherort nicht in den USA befindet. Die Kundendaten sollen so behandelt werden, als befänden sie sich auf amerikanischem Boden –, unabhängig davon, wem sie gehören und woher sie stammen. 

Im Gegensatz zum amerikanischen Cloud-Act steht die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die ebenfalls 2018 in Kraft trat. Sie verlangt den kompromisslosen Schutz personenbezogener Daten. Und das nicht nur für Unternehmen in der EU, sondern auch für ausländische Firmen wie Amazon, die im europäischen Wirtschaftsraum tätig sind. Bietet also ein Cloud-Anbieter aus den USA seinen Service in der EU an, unterliegt auch er den strengen Richtlinien der DSGVO.

Dieser rechtliche Widerspruch zwischen US-amerikanischen und europäischen Gesetzen konnte bisher nicht durch internationale Abkommen aufgelöst werden. Amerikanische Unternehmen wie Amazon stecken daher in einer Zwickmühle. Geben sie US-Geheimdiensten Zugriff auf Daten europäischer Kunden, verletzen sie mit großer Wahrscheinlichkeit die DSGVO. Verweigern sie diesen Zugriff, verstoßen sie gegen den Cloud-Act.

Europäische Alternative gesucht

Diese Situation verschärfte sich noch durch eine Entscheidung des Gerichtshofs der Europäischen Union vom Juli 2020. Mit dieser erklärte er den EU-US-Datenschutzschild für teilweise ungültig. Die Begründung des Gerichts war, er biete den EU-Bürgern keinen angemessenen Schutz vor der Überwachung der Regierung. Daher gibt es für US-Anbieter derzeit keinen gültigen Mechanismus, um den Datenschutzanforderungen der EU bei der Verarbeitung personenbezogener Daten nachzukommen. 

Daher ist es nicht überraschend, dass viele Unternehmen aus der EU angesichts dieser unsicheren Situation eine europäische Alternative zu Amazon S3 suchen. Die Open Telekom Cloud der Deutschen Telekom kann für verunsicherte Nutzer eine Alternative sein, da sie beispielsweise eigene Rechenzentren in Sachsen-Anhalt betreibt. Die Tatsache, dass Amazon S3 ausschließlich über eine Schnittstelle (API) angesprochen werden kann, macht einen Wechsel zu einem europäischen Anbieter relativ einfach. Denn Amazons unbestrittene Marktführerschaft führte dazu, dass die S3-API zum inoffiziellen Branchenstandard für Schnittstellen bei Objekt-Speicherdiensten wurde. 

S3-API erleichtert den Umstieg zur Alternative

So bietet auch die Open Telekom Cloud einen Object-Storage-Dienst, der über die S3-Schnittstelle angesprochen werden kann. Dieser basiert auf dem OpenStack-Object-Store-Projekt, auch Swift genannt. Open Stack ist eine Open-Source-Architektur für Cloud-Computing, die von Rackspace sowie der NASA initiiert wurde und heute von diversen anderen Firmen, unter anderem AT&T, Canonical, Hewlett-Packard Enterprise, Intel, Red Hat, Huawei und IBM, unterstützt und weiterentwickelt wird. Die Anfragen der Swift-API sind in weiten Teilen identisch mit jenen der S3-API von Amazon, sodass Unternehmen ein Wechsel leicht fällt. 

Doch nicht nur aufgrund des deutschen Standorts bedeutet die Open Telekom Cloud mehr Sicherheit in Bezug auf die Einhaltung europäischer Datenschutzvorschriften. So hat sie zum Beispiel als eines der wenigen Cloud-Angebote am Markt das „Trusted Cloud“-Zertifikat des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums erhalten. Wenn deutsche Behörden oder Firmen auf Anbieter mit diesem Zertifikat zurückgreifen, können Sie sich sicher sein, dass diese alle geltenden Anforderungen an Datensicherheit und -schutz erfüllen.


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